Antoine Pinay

französischer Politiker; Ministerpräsident und Finanzminister 1952; Außenminister 1955/56; Finanz- und Wirtschaftsminister 1958-1960; galt als "Vater des harten Franc"

* 30. Dezember 1891 St. Symphorien-sur-Coise

† 13. Dezember 1994 Saint-Chamond

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 09/1995

vom 20. Februar 1995 (lm)

Herkunft

Antoine Pinay war Sohn eines erfolgreichen Hutfabrikanten.

Ausbildung

Er besuchte eine Maristen-Internatsschule in Saint-Chamond in Südfrankreich, verließ aber mit sechzehn Jahren die Schule und wurde Kaufmann.

Wirken

Aus dem Ersten Weltkrieg, in dem er einen Arm verlor, als Artillerie-Unteroffizier heimgekehrt, heiratete er in die über 170 Jahre alte Gerberei der Familie Fouletier in Saint-Chamond ein und schuf ein blühendes Unternehmen.

P. wurde 1929 Bürgermeister von Saint-Chamond (bis 1977) und 1936 Abgeordneter des Départements Loire. 1938-1940 saß er im Senat als Repräsentant des konservativen Bürgertums und des gewerblichen Mittelstandes. P. gehörte damals zu den "Unabhängigen Radikalen".

Im Zweiten Weltkrieg lehnte P. zwar die Politik Pétains ab, blieb aber auch während der deutschen Besetzung auf seinem Posten. Nach der Befreiung 1944 gehörte er deshalb zunächst zu den "Unwählbaren". Die allgemeine Anerkennung der Bevölkerung für seine Verdienste und die Tatsache, daß er deutsche Juden vor der Gestapo verborgen hatte, rief ihn jedoch bald in seine Ämter zurück. ...